Aktuelles

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung findet am 06.05.2019 um 18:00 Uhr an der Katholischen Hochschule, Karlstr. 63, Raum 3500, statt. Um 17:00 Uhr findet in der Aula 3000 ein hochschulöffentlicher Vortrag zum Thema: „Von den Nazis geraubte Kinder und ihr Ringen um Anerkennung und Entschädigung“. Der Vortrag erfolgt durch Christoph Schwarz – Vorsitzender des Vereins „geraubte Kinder – vergessene Opfer.“



BZ-INTERVIEW mit Werner Nickolai und Thomas Köck – Vorstandsmitglieder im Verein "Für die Zukunft lernen", der seit 25 Jahren gegen Fremdenhass kämpft.

FREIBURG. Anfang der 1990er-Jahre entwickelte sich im wiedervereinigten Deutschland ein Klima der offenen Fremdenfeindlichkeit. Als eine Reaktion darauf wurde 1993 der Verein "Für die Zukunft lernen – Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau" gegründet. Seine Mitglieder zeigen jungen Menschen im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz, zu welchem Leid der Hass führen kann. 25 Jahre sind seit der Gründung vergangen. Im Gespräch mit Sebastian Wolfrum erzählen die Vorstandsmitglieder Werner Nickolai und Thomas Köck, warum ihre Arbeit für sie bis heute erschreckend aktuell ist.

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"Pädagogik mit Herz und Hand" (veröffentlicht am Do, 26. Juli 2018 auf badische-zeitung.de)

Badische Zeitung vom 05.07.2018

"Das Projekt ’Für die Zukunft lernen’ ist ein mutiges und beispielhaftes Unternehmen, der Gleichgültigkeit, der Gewalt und der neuen Rechten etwas entgegenzusetzen". So stellt Wilfried Telkämper, ehemaliger Europaabgeordneter, das Projekt auf der Homepage des Vereins "Für die Zukunft lernen - Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau" vor. Telkämper begrüßte auch die Gäste bei der Feier des 25-jährigen Vereinsbestehens in der Breisacher Spitalkirche



BREISACH. Telkämper, Vorsitzender des Vereinsbeirats, wies auf die Zunahme von Rechtsradikalen und Populisten in Europa hin, die es dringend notwendig mache, sozial benachteiligten oder gefährdeten Jugendlichen Bildung und Zukunftsperspektiven zu vermitteln. Auch unbegleitete jugendliche Flüchtlinge seien inzwischen in das Programm eingebunden.

Bürgermeister Oliver Rein sprach seinen Respekt für das Projekt aus, das seine Anfänge 1992 im "Runden Tisch" hatte, der sich mit rechtsradikalen Tendenzen und Fremdenfeindlichkeit in Breisach befasste. 1993 wurde der Verein vom Christophorus Jugendwerk in Oberrimsingen gegründet. Erste Kontakte zum polnischen Oswiecim (Auschwitz) wurden geknüpft. 2007 wurde der Verein "Freundeskreis Oswiecim " gegründet, der heute eng mit dem Verein "Blaues Haus Breisach" zusammenarbeitet. 2009 wurde die Partnerschaft zwischen Breisach und der Stadt Oswiecim geschlossen.

Wertvolle Bildungsarbeit
Der Leiter des Campus Christophorus Jugendwerkes, Thomas Köck, verwies auf Ausgrenzungen und Randgruppen in unserer Gesellschaft, die den Sinn des Vereins und der jährlichen Bildungsreisen nach Oswiecim bestätigten. Wie die anderen Festredner dankte er vor allem dem Vereinsgründer und Vorsitzenden Werner Nickolai sowie Margit Mai, Erziehungsleiterin des Jugendwerkes, die sich um die Organisation der Reisen nach Oswiecim verdient gemacht hat.

Die gute Zusammenarbeit mit ihr betonte auch Ewa Guziak von der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz/Oswiecim. Der Aufwand sei hoch, aber die gute Resonanz ermutige, das Projekt fortzuführen. Ihr polnischer Kollege, Andrzej Kacorzyk, Direktor des Zentrums für Edukation der KZ-Gedenkstätte Auschwitz, sprach sich dafür aus, die nationalen Spuren als Teil der Bildungsarbeit zu erhalten, vor allem, da Gebäude und Zeitzeugen immer weniger würden.

Auch Diözesan-Caritasdirektor Thomas Herkert plädierte dafür, die Kinderbaracke in Birkenau unbedingt zu erhalten, "weil wir uns noch nicht genug erinnert haben". "Wäre dies so, würden wir Menschen nicht als Belastung ansehen. Wenn wir heute Mauern hochziehen, werden wir morgen in Gefängnissen landen", sagte er.
Die Bildungsarbeit und die Reisen nach Oswiecim konnten in einem halbstündigen Film "Für die Zukunft lernen" von Jürgen Dettling nachvollzogen werden.

Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier durch das Gitarrenduo Siebert&Siebert aus Oberrimsingen. Das Duo, bestehend aus Vater und Sohn hatte während des Projektes 2014 die Möglichkeit und Ehre bei der Gedenkfeier in der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau zu spielen.

Menschenwürde steht im Zentrum
Micha Brumlik vom Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien war aus Berlin zum Gastvortrag nach Breisach angereist. Er ist im Mitglied im Vereinsbeirat und ein langjähriger Freund von Nickolai. Brumlik hat sich in vielen seiner Schriften mit der Erinnerungskultur auseinandergesetzt. Er zitierte er einen jüdischen Mystiker aus dem 18. Jahrhundert: "Das Vergessenwollen verlängert das Exil und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung." Es sei die Aufgabe der später Lebenden, die Menschen aus dem Exil der Erinnerung wieder hervor zu holen.

Für die Gegenwart zitierte Brumlik den Artikel eins des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". "Die Würde des Menschen ist der äußere Ausdruck seiner Selbstachtung", ergänzte er.

Mit den Erfahrungen absoluter Entwürdigung aus dem Bericht des italienisch-jüdischen Chemikers Primo Levi über seine Lagerhaft in Auschwitz erhielt der Ausdruck der "Würde des Menschen" jedoch eine ganz andere Kraft.

Universelle Weltbürgerlichkeit
Für die Zukunftsarbeit mit den Jugendlichen gehe es vor allem darum, ihnen ein differenziertes Denken beizubringen, Antisemitismus als eine besondere Form von Rassismus zu begreifen und im Unterricht den Respekt für eine universelle Weltbürgerlichkeit zu vermitteln. Der Vor- und Nachbereitung solcher Besuche in KZ-Einrichtungen müsse größte Bedeutung beigemessen werden, wenn sie nicht zu einem Kurzzeit-KZ-Tourismus verarmen sollen. In diesem Zusammenhang verwies er unter anderem auf Aleida und Jan Assmann, die für ihren Beitrag zur Erinnerungskultur in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten haben.

Der Film "Für die Zukunft lernen" ist in Kürze als DVD im Internet über die Homepage http://www.fuer-die-zukunft-lernen.de zu beziehen.


Swing-Musiker Coco Schumann ist tot

Er war Jazz-Gitarrist, Swing-Legende und überlebte mehrere Konzentrationslager. Nun ist der Berliner Musiker Coco Schumann im Alter von 93 Jahren gestorben.

Hier ein Beitrag aus der ZDF Mediathek



Badische Zeitung vom 21.10.2017
Der SV Breisach hat Jürgen Klinsmann, den Ehrenspielführer der Deutschen Fußballnationalmannschaft und ehemaligen Bundestrainer, zum Ehrenmitglied ernannt.


zum Artikel in der Badischen Zeitung


30 Jahre Internationale Jugendbegegnungsstätte

Am 11. Dezemebr fand in Oswiecim / Auschwitz in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte der Festakt zum 30 jährigen Bestehen statt.
Leszek Szuster, Direktor der Begegnungsstätte, führte durch ein beeindruckendes Programm. Mit Videoeinspielungen wurden Themen wie Toleranz, Begegnung, Freiheit und viele mehr eindrücklich präsentiert. Die über 300 geladenen Gäste wurden zudem durch die musikalische Begleitung des Orchesters auf hohem Niveau unterhalten und auch nachdenklich gestimmt.


Termine & Veranstaltungen

03.01. - 08.01.2017 Vocalensemble Breisach mit der Jungen Kammerphilharmonie gastieren mit einem Konzert in Oswiecim und Krakau

18.04. - 23.04.2017 Fußballbegegung SV Breiach - Unia Oswiecim in Breisach

10.05. - 19.05.2017 Schulaustausch Martin-Schongauer-Gymnasium mit polnischer Partnerschule in Breisach

20.06. - 23.06.2017 Mitarbeiter*innen Campus Christophorus Jugendwerk in Oswiecim

29.08. - 07.09.2017 Projekt "Für die Zukunft lernen" in Oswiecim

22.09. - 25.09.2017 Teilnahme einer Breisacher Delegation am Stadtfest in Oswiecim

22.09. - 29.09.2017 Schulaustausch Martin-Schongauer-Gymnasium in Oswiecim

04.10. - 11.10.2017 Schulaustausch Hugo-Höfler-Realschule mit polnischer Partnerschule in Breisach

04.05. - 11.05.2018 Projekt "Für die Zukunft lernen" in Oswiecim

27.05. - 02.06.2018 Studienfahrt des Freundeskreis Oswiecim nach Oswiecim und Krakau

29.06.2018 Jubiläumsfeier 25 Jahre "Für die Zukunft lernen - Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau e.V.", 16:00 bis 20:00 Uhr in der Spitalkirche in Breisach

04.09. - 12.09.2019 Projekt "Für die Zukunft lernen"


Festschrift "10 Jahre Freundeskreis Oswiecim"

Zum 10. jährigen Bestehen des Freundeskreis Oświęcim e.V. erschien eine Festschrift, die Sie über das Büro des Vereines zum Preis von 10 € erwerben können.


Stadtverwaltung Breisach
Frau Gibson
Münsterplatz 1
79206 Breisach am Rhein

Telefon07667 / 832 - 113
Fax07667 / 832 - 8113
gibson@breisach.de


Ein Auszug aus der Fstschrift:

Der Freundeskreis Oświęcim e.V. wurde am 18. Juni 2007 gegründet.

Die Idee zur Gründung des Vereins ging von Herrn Bürgermeister Oliver Rein aus. Ziel war es, mit Hilfe des Vereins, insbesondere den Jugendaustausch zu unterstützen. Aber auch der Austausch zwischen den Bevölkerungen der Stadt Breisach und der Stadt Oświęcim soll durch den Verein gefördert werden.
Schon 2005 hatten die beiden Städte den Jugendaustausch unter ihre Schirmherrschaft gestellt. Hierzu besuchte eine kleine Breisacher Delegation, unter Leitung des damaligen Beigeordneten und heuten Bürgermeister Oliver Rein, die Stadt Oświęcim, um in einem feierlichen Rahmen die entsprechenden Urkunden zu unterschreiben.
Die Übernahme der Schirmherrschaft für den Jugendaustausch und die zwei Jahre spätere Gründung des Freundeskreis Oświęcim waren, wenn man so will, die einleitenden Schritte für die 2009 vollzogene Städtepartnerschaft, die durch die Unterschriften der beiden Bürgermeister Oliver Rein und Janusz Marszałek am 15.06.2009 in einer Feierstunde in Oświęcim besiegelt wurde. Zuvor hatte am 28.04.2009 der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung den Wunsch mit Oświęcim, der Stadt des Friedens eine Städtepartnerschaft einzugehen, einstimmig beschlossen.
Mit Stolz könne wir zehn Jahre nach der Gründung unseres Vereins konstatieren, dass das oben genannte Ziel, insbesondere den Jugendaustausch, aber auch den Austausch zwischen der Bevölkerung beider Städte, erreicht zu haben.


BADISCHE ZEITUNG vom 12.05.2017

ein Bericht von Kai Kricheldorff


Gedenkstättenpädagogik braucht neue Zielgruppen

Verein "Für die Zukunft lernen" bereitet sich auf Jubiläum vor.

BREISACH/FREIBURG. 2018 begeht der in Breisach beheimatete Verein "Für die Zukunft lernen – Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau" sein 25-jähriges Bestehen. In der Mitgliederversammlung in der katholischen Hochschule Freiburg nahmen die Überlegungen, wie dieses Ereignis würdig und angemessen gefeiert werden kann, einen breiten Raum ein. Als Gastredner begrüßte der Vereinsvorsitzende Professor Werner Nickolai den Historiker Eike Stegen aus Berlin, der zum Thema "Gedenkstättenpädagogik in der Migrationsgesellschaft" sprach.

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Leszek Szuster im Gespräch mit einer Holocaust Überlebenden
Leszek Szuster im Gespräch mit einer Holocaust Überlebenden

Nachruf zum Tode von Max Mannheimer

Am 23. September verstarb unser Vereinsmitglied Dr. h.c. Max Mannheimer.

Max Mannheimer war Gründungsmitglied unseres Vereins "Für die Zukunft lernen - Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau e.V.. Seit dieser Zei gehörte er auch dem Beirat unseres Vereins an. Im Jahre 2000 wurde er auch Mitglied im Beirat des Blauen Hauses - ehemaliges jüdisches Gemeindehaus Breisach. Sein Anliegen war es, das gerade die jungen Menschen über den Nationalsozialismus erfahren, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Als Überlebender der Konzentraionslager Theresienstadt, Auschwitz und Dachau hat er in Breisach mehrfach mit Schülerinnen und Schülern gesprochen. Er verstand sich nicht als Ankläger, sondern als Zeuge der Zeit: "Ihr seit nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon - so Max Mannheimer bei einer Diskussion mit Jugendlichen in Breisach.

Mit Max Mannheimer verlieren wir eine Person, die unseren Verein mit einer großen Wertschätzung begleitet hat. Bis in die letzten Wochen seines Lebens hat er nach Breisach Kontakt gehalten. Die letzte Post, die ich von ihm erhielt datiert den 20. Juli. Auf einer Postkarte gratuliert er dem Fußballverein SV Breisach für seinen Aufstieg in die Kreisliga A. Dies zeigt einmal mehr, dass Max Mannheimer sich auch mit der Stadt Breisach verbunden gefühlt hat. Persönlich werde ich Max Mannheimer immer im Gedächtnis behalten.

Prof. Werner Nickolai, 1. Vorsitzender

Auf zwei Publikationen möchte ich aufmerksam machen:

Marie-Luise von der Leyen: Max Mannheimer - Drei Leben. Erinnerungen. Deutscher Taschenbuch Verlage.München 2012

Max Mannheimer: Spätes Tagebuch. Theresienstadt-Auschwitz-Warschau-Dachau. Penod Verlag. Zürich 2000.


Max Mannheimer

Badische Zeitung vom 01.10.2016


Badische Zeitung vom 27.01.2016

Erinnerung an ein Überleben im Naziterror

Zum Holocaust-Gedenktag las die Zeitzeugin Tamar Dreyfuss in der Breisacher Realschule / Fotoausstellung im Blauen Haus .



Die Klasse 9f der Hugo-Höfler-Realschule sang unter der Leitung der Musikerin Katharina Müther anlässlich des Gedenktags für den Holocaust jüdische Lieder. Foto: Kai Kricheldorff


BREISACH. Mit einer Lesung in der Hugo-Höfler-Realschule und einer Ausstellung im Blauen Haus wurde am Sonntag in Breisach des Holocausts an den europäischen Juden gedacht.

Vor 20 Jahren gab Bundespräsident Roman Herzog die Anregung, den 27. Januar zum Gedenktag zu ernennen. An diesem Tag des Jahres 1945 hatte die Rote Armee der Sowjetunion das Konzentrationslager Auschwitz befreit, in dem die Schergen des Naziregimes Hunderttausende Juden, Roma und Sinti sowie politische Häftlinge aus vielen Ländern Europas quälten und ermordeten. 2002 erhoben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum internationalen Gedenktag, seither wird an diesem Datum weltweit der vielen Opfer des Holocausts gedacht.

Eine wichtige Erfahrung für die junge Generation

In der Hugo-Höfler-Realschule las die Jüdin Tamar Dreifuss aus ihrem Buch "Die wundersame Rettung der kleinen Tamar 1944". Es basiert auf den Lebenserinnerungen ihrer Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter zusammen im jüdischen Ghetto der litauischen Hauptstadt Wilna und später versteckt in einem Kloster den Naziterror überlebte. Die Mutter hat sie nach dem Krieg in Israel aufgeschrieben, ihre Tochter Tamar hat sie später ins Deutsche übersetzt und in eine für Kinder verständliche Sprache gebracht.

"Denn meine eigenen Kinder und Enkel haben mich gefragt, wie meine Mutter und ich das damals überleben konnten", sagte die in der Nähe von Köln lebende Tamar Dreifuss bei ihrer Lesung in der Realschule. "Ich erzähle meine Geschichte, damit die junge Generation verstehen lernt, warum sich das, was damals geschah, niemals wiederholen darf", fügte die 77-jährige Zeitzeugin hinzu.

Mit jüdischen Liedern begleitete die Sängerin und Akkordeonistin Katharina Müther mit Schülern der Klasse 9f der Hugo-Höfler-Schule die Lesung. Auf einem Workshop hatte man sie zuvor gemeinsam einstudiert. Teilweise waren die Lieder in jiddischer Sprache.

Am Abend wurde im Blauen Haus die Wanderausstellung "Sage nie, du gehst den letzten Weg" eröffnet. In ihr hat der renommierte litauische Fotograf Antanas Sutkus Ende der 1980er Jahre Überlebende des jüdischen Ghettos von Kaunas (Litauen) porträtiert. Die schwarz-weiß Aufnahmen sind überaus eindrucksvoll. Zusätzliche Infotafeln unterrichten über die Ermordung der litauischen Juden zwischen 1941 und 1944. Bei der Vernissage spielten Katharina Müther (Akkordeon) und die Lehrerin Charlotte Waibel (Cello) Klezmer-Musik.

Zusammen mit ihren Kollegen Regina Maußner und Oliver Staib leitet Waibel an der Realschule das Projekt "Wider des Vergessens", das sich auf vielfältige Weise mit der Geschichte der Vernichtung des europäischen Judentums durch das Hitler-Regime auseinandersetzt.

Bürgermeisterstellvertreter Lothar Menges, der als Repräsentant der Stadt Breisach an der Ausstellungseröffnung teilnahm, betonte die Bedeutung des Gedenkens an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Mit Gemeinderat Reiner Zimmermann (SPD) reist Menges in Breisachs polnische Partnerstadt Oswiecim, dem ehemaligen Auschwitz. Die beiden Kommunalpolitiker repräsentieren die Europastadt dort bei der zentralen Feier zum Holocaust-Gedenktag.

Kontakt und Info: info@juedisches-leben-in-breisach.de

Die Ausstellung "Sage nie, du gehst den letzten Weg" im Blauen Haus in Breisach (Rheintorstraße 3) kann bis Ende Februar jeweils mittwochs von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung besucht werden.


"Sage nie, du gehst den letzten Weg"

Holocaust-Gedenktag.


BREISACH (cw). In Kooperation mit der Stadt Breisach, den Vereinen Für die Zukunft lernen und Freundeskreis Oswiecim sowie dem Blauen Haus setzen sich Schüler der Hugo-Höfler-Realschule zum internationalen Holocaust-Gedenktag am Mittwoch, 27. Januar, unter dem Motto "Sage nie, du gehst den letzten Weg" aktiv gegen das Vergessen ein.
Am Sonntag, 24. Januar, lädt die Klasse 9f der Hugo-Höfler-Realschule um 17 Uhr zu einer Veranstaltung der besonderen Art in die Aula ihrer Schule ein. Zusammen mit ihrem Geschichtslehrer Oliver Staib und den beiden Lehrerinnen Regina Maußner und Charlotte Waibel gelang es der Klasse, die Zeitzeugin Tamar Dreifuss zu einer Lesung in die Realschule einzuladen.

Unter dem Titel "Sage nie, du gehst den letzten Weg" wird Dreifuss an diesem Sonntagnachmittag aus ihrem Buch "Die wundersame Rettung der kleinen Tamar 1944", das von ihrer abenteuerlichen Flucht aus dem Ghetto Wilna berichtet, lesen und aus ihrem Leben erzählen.

Für die musikalische Gestaltung konnte die bekannte Akkordeonistin und Sängerin Katharina Müther gewonnen werden. Auch die Schüler der Klasse 9f werden mit jiddischen Liedern die Lesung umrahmen. Der Eintritt kostet 12 Euro und für Schüler 2 Euro.

Schüler der Realschule wirken mit

Im Anschluss an die Lesung wird um 19 Uhr die Ausstellung "Sage nie, du gehst den letzten Weg, Portraits der Überlebenden des Ghettos von Kaunas und Informationen über die Geschichte der Ermordung der litauischen Juden 1941 bis 1944" im Blauen Haus in Breisach, Rheintorstraße 3, eröffnet. Für Musik sorgen dabei Katharina Müther (Akkordeon)und Charlotte Waibel (Violoncello).

Die Klasse 9f, die in einem Projekttag auf ihren Auftritt vorbereitet und musikalisch von den beiden Künstlerinnen des Duos Wajlu, Katharina Müther und Roswitha Dasch, geschult wird, knüpft mit dieser Veranstaltung an die gelungene Lesung der Modulgruppe "Blaues Haus" der Realschule im Jahr 2015 an. Am 27. Januar werden die Schüler dann zum Gedenken an die Opfer durch die Ausstellung führen.





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